Männliche Gewalt

Der Glaube, dass Gewalt von Männern ausgeht, dass Männer die Aggressoren sind und Männer so viel zerstören, trägt genau dazu bei, dass das genauso bleibt. Und dass es genauso an die nächste Generation weitergegeben wird.

Denn das Problem ist tatsächlich, dass Jungs und Männer gelernt haben, dass etwas an ihrer Aggression falsch ist. Und das stimmt nicht, sondern sie haben nur nicht gelernt, damit umzugehen. Weil es (ständig) eine Bewertung erfährt, weil es (per se) falsch gemacht wird, abgelehnt wird.
Jungs und Männer werden falsch gemacht für ihre Aggressionen. Ich weiß, dass das schwer ist zu hören, denn wir erfahren viel Leid durch körperliche Gewalt durch Männer und durch ihre Zerstörungskraft.

Die Wahrheit ist, dass genau das ein Symptom ist und nicht die Ursache. Die Ursache ist nicht männliche Gewalt, denn Gewalt ist ziemlich gleich verteilt auf die Geschlechter.

Man sagt auch nicht, dass die Ursache weibliche Gewalt ist, denn genau das könnte man auch sagen. In dem Moment, wo Jungs beschnitten werden in ihrer Aggression, wo sie (von ihrer Mutter/Erzieherin/Lehrerin/Partnerin) falsch gemacht werden, könnte man sagen, dass dies weibliche Gewalt ist, manipulative Gewalt, Gewalt, die verbal und psychisch ist. Oder emotionale Gewalt. Das machen wir aber nicht. Wir sprechen von männlicher Gewalt, die zerstört.

Und das ist genau das Framing, das diesen Zustand so weiterhin aufrecht erhält.

Denn wenn Jungs lernen würden, dass ihre Aggression willkommen ist und dass das eine gesunde Lebenskraft ist, was es nämlich ist: Es ist die Lebenskraft von uns Menschen, die uns vorwärtsbringt, uns Dinge angehen lässt, etwas verändert. Und in der Veränderung steckt immer auch eine Zerstörung von etwas, was vorher anders war. Sonst wäre es keine Veränderung. Wenn das nicht mehr bewertet werden würde und wenn wir nicht mehr in dieser Vorannahme leben würden, dass das, was von Jungs kommt, irgendwie runtergedimmt werden müsste und dass Männer die Aggression sind, die Täter (und Frauen die Opfer), dann würden wir den Kreislauf durchbrechen und dann würden wir erkennen, was wir tun.
Dann würden wir erkennen, dass es falsch ist.

Die Aggression ist eine Lebenskraft, die die Menschheit am Leben hält. Und genauso kann sie natürlich die Menschheit zerstören. Und das liegt aber nicht an der Aggression, sondern es liegt darin, dass die Aggression als Lebenskraft sich ihren Weg suchen wird, wenn sie unterdrückt wird. Wie mit einem Kessel, der auf den Herd gestellt wird. Das Feuer oder der Dampf ist der Ausdruck der Energie. Und wenn der Kessel überall verstopft ist, wird er irgendwann explodieren. Das ist ganz logisch.
Und das passiert bei jedem Menschen.

Wenn der Mensch den Kontakt zu seiner eigenen Aggression verloren hat. Wenn er seine Aggression bewertet, denn in dem Moment, wenn er seine Aggression bewertet, verurteilt er auch die Aggression in seiner Umwelt.

Der einzige Schritt heraus ist das Fühlen der Aggression, der eigenen und dessen, was es macht, wenn man mit der Aggression von jemandem konfrontiert ist. Weil der Reflex ist, es zu unterdrücken. Zu sagen, das darf nicht sein, das ist zu aggressiv, so darfst du nicht mit mir reden usw. oder mit den Kindern oder was auch immer.

Die Wahrheit ist hier, immer wenn dich etwas berührt im Innern, immer wenn du auf etwas reagierst (auch auf diesen Text), wenn etwas etwas mit dir macht, dann bist du auf dem richtigen Weg. Dann siehst du die Tür, die sich gerade vor dir öffnet.

Jetzt ist es nur die Frage, ob du den Mut hast durchzugehen oder nicht. Oder ob du es doch lieber wieder so weitergibst, wie du es gelernt hast.

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